Dienstag, 25. April 2017

24.4.2017 San esteban-la isla-sebrayo ca. 20 km

Wir haben die nacht in einer alten schule verbracht und waren zu fünft. Der rauchende schnarchende Spanier  (ich weiß nicht,  ob ich von ihm schon geschrieben habe! Er lag mal unter mir - haha - also im etagenbett. Ging oft raus zum rauchen und brachte voll den zigarettenqualm mit rein, das Bett wackelte dann immer komplett, wenn er sich rein legte und dann schnarchte er auch noch.) Und ein russisches junges Pärchen, denen ich schon oft begegnet bin. Sie wandern von Etappe zu Etappe. Im nächsten jahr geht's weiter. Es war so lausig kalt in der Herberge,  dass ich mit jacke, hosen und socken in meinem Schlafsack schlüpfe. Vorher eine ibuprofen 800 und dann von 21h bis 7 uhr geschlafen. 

Wir starten um 8h. Vorher noch einen Automaten kaffee und heisses Wasser. Brigitte tut ihr spann weh und mir nach wie vor meine echte pobacke. Das laufen macht nicht wirklich spass. Nach 5 km erreichen wir berbes und trinken einen kaffee. Brigitte beschließt, wegen ihren Schmerzen zu pausieren. So klar möchte ich auch mal sein! Sie fährt mit dem bus nach la isla, wo sie schon um 13.30 eine nette Herberge aufsucht. Ich dagegen wandere weiter. Denke mir,  dass meine po- oder beinschmerzen weniger geworden sind. Der Weg ist landschaftlich wunderschön, auf der einen Seite die berge und auf der anderen Seite das meer. Am Strand von la espasa mache ich rast und trinke ein cervesa sin alkohol (alkoholfreies bier). Mein ziel ist colunga - noch 5 km. Dort ist eine Apotheke, bank und Supermarkt. Zu allem übel hat der Buchautor joos (also wenn ich zukünftig von jos Scheune,  wisst ihr, wen ich meine) wieder mal eine so doofe wegbeschreibung gemacht,  dass ich 3 km in die falsche Richtung laufe und natürlich auch 3 km wieder zurück. Ich unterhalte mich mit ihm im Selbstgespräch und mache ihm Vorwürfe und Verbesserungsvorschläge. Um 15 h komme ich in colunga an. Eine lange Zeit für eine so kurze Strecke. Manoman. Den Rucksack könnte ich auch von mir schmeißen. 9 kg mindestens. 

Es ist siesta und ich muss bis 16h warten,  um meine Einkäufe zu erledigen. Kaufe 40 ibuprpfen für 1,87€. Essen im Supermarkt. Habe keinen Bock mehr auf laufen und erkundige mich nach buszeiten. Mit meinen standardsätzen "wann fährt der bus nach sebrayo?". Viele erzählen,  was ich nicht verstehe oder auch falsch verstehe. Überlege wieder per autostopp zu fahren.  Da kommt ein englisch sprechender spanier und sagt, dass der bus jeden Moment komme. Er erklärt dem busfahrer, wo ich aussteigen kann. Andere im Bus  hören das auch und als ich aussteige, zeigen sie in die Richtung,  die ich gehen muss. Auch ein kleines Erlebnis. Der weg geht weiter.  Sehe ein Schild mit "sebrayo". Da ist ein Bauernhof und auf dem Wege ist so hart gewordene kuhscheisse oder irgendein Mist.  Laufe da voll zwei Schritte rein. Es ist weich und ich merke, dass es nicht mein weg sein kann. Es beobachtet mich jemand aus dem Fenster und weist mir den Weg. Noch ein km und ich komme an der Herberge an. Muss im Haus nr. 7 klingeln und bei Sonia den Schlüssel holen. Eine Herberge mitten in der pampa. Ich bin die Eingriffe pilgerin in der Herberge mit 7 etagenbetten. Es ist so einsam und ich fühle mich sooo komisch. Kein WLAN. Joschka ruft mich an. Wie schön. Es passt. Leider wird er nicht nach compostella kommen und Bock 100 km mit mir wandern. Wie schade. Soweit wie möglich habe ich es mir mit Decken gemütlich gemacht, heiss geduscht und meine wurst und käse und tomaten gegessen. 

Denke so zurück an den Tag. Die schönen Bilder können nicht das summen, gezirpse, gezwitscher der tiere wieder geben, den sanften wind auf der Haut,  die wärme der sonne und den Geruch der eukalyptusbäume. Es ist alles so unsagbar friedlich und ich denke,  wie schön die Natur und auch wie schön eigentlich unsere welt ist. 

Um 21 uhr lag ich in einem der 14 Betten. In meinem Schlafsack, der mein "Zuhause " ist. Der ist mir vertraut, meins. Ich schlafe bis morgens 8 uhr. Unglaublich. Leider immer noch mit aua an der rechten pobacke.

Brigitte 2 hat sich übrigens auch wieder gemeldet.  Sie hat in Paris ihre kurze liebe von vor 16 jahren wieder getroffen.  Das Treffen war mit Freude und Dankbarkeit,  aber kein Neubeginn. Sie ist zurück nach bilbao geflogen und setzt ihren weg fort. Vielleicht treffe ich sie noch mal. 

Der Däne stien,  bisher ein mann, der mir richtig gut gefallen hat,  habe ich heute wieder getroffen.  Leider bricht er seine Reise ab, weil er enorme fussprobleme hat. Schon ist er weg. Ein schnelles kurzes Wiedersehen. 





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