Samstag, 15. April 2017

13.4.2017 Portulete-pobena-castro urdiales 27,8 km




Mein Leiden macht mir zu schaffen: mein linker oberschenkel kribbelt und wirkt irgendwie taub. Schlafe erst um 2 uhr ein. 
Nach dem Frühstück im hostel, toast mit Marmelade,  beschließen brig 2 und chrissi zu Fuß weiter nach portulagete zu gehen. Ich hingegen entscheide mich für die Metro,  die direkt gegenüber vom hostel abfährt. Chrissi begleitet mich noch und hilft mir beim aussuchen der richtigen Bahn.  Abschied.  Sehen wir uns wieder?  

Halbe Stunde bis nach portulagete. Nun bin ich allein, laufe etwas und geh erst mal einem Kaffee trinken.

Ich überlege so, dass ich nun soviel zeit habe,  aber dennoch denke, die zeit reicht nicht.  Das habe ich von zu hause mitgenommen.  Das ist meins. Ich passe mich einem Strom an. Auch beim pilgern. Einige sagen,  sie gehen da hin,  dann gehe ich auch dahin. Sie sitzen noch abends zusammen: ich auch. Ich will immer alles und am ende habe ich das Gefühl,  nicht genug Zeit für mich zu haben. Das kenne ich.  Nun bin ich allein und finde das gut so. 

Der weg von portulagete bis pobena gefällt mir nicht.  Asphalt, radwege nebenher, über- ubd unterqueren von Autobahn. In pobena mache ich eine längere Pause an Strand.  Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter. Sonnenschein. Ich fühle mich absolut w ohl allein in dieser Gemeinschaft. Wir gehen alle den gleichen Weg.  Als Pilger ist man Überzahl gut angesehen und wird freundlich gegrüßt. 

Die nächste Etappe ist Castro urdiales mit 14,4 km. Erstmal aus dem Tal wieder heraus in die Höhe. Zuerst folgt ein herrlicher Panoramaweg, der aber dann auf eine schnellstrasse mündet.  Im Reiseführer steht, dass nun ein weg über eine wenig befahrene schnellstrasse von 2,2 km bergauf folgt. Ok. Augen zu und durch. Gefühlte 5 km. Was der wisperte nicht schreibt,  ist, dass es auch genauso lang wieder runter geht. Am seitebstreifen entlang. Da osterzeit ist, ist die Straße auch sehr befahren. Egal. Irgendwann wieder unten i m Tal kommt eine nette bar "la encina" und ich trinke ein Bier und esse calamares. 
Es folgt ein wirklich schöner weg durch felder, wiesen und Büschen immer mit dem Blick aufs Meer. Von brig 1 erfahre ich,  dass die Herberge voll ist. Schitt. Ich komme in Castro an, ziehe mir erst mal meine wanderschuhe aus und laufe mit den Füßen durch die Brandung. Steuere das touristenbüro an und frage nach einer Pension. Gehe los mit Rucksack und meinen wanderschuhen auf dem rücken. Leider hat die Pension kein Zimmer frei. Versuche mein Glück mit meinen minimalen soanischkenntnissen in einem anderen hotel, leider vergebens.  Gehe wieder zurück zur touriinfo und die rufen dann netterweise für mich an. Hurra, in la spota bekomme ich ein einzelzimmer für 25€. Ich bin happy. EIN EINZELZIMMER ! Für mich allein. Ich breite Mick aus.  Phantastisch. Wlan alles perfekt. Ich schreibe brig2 eine whatsapp und wir verabreden uns.  Die Freude ist groß und wie haben uns viel zu erzählen,  was so jede für sich erlebt hat.  Es ist unglaublich,  wieviele Menschen man kennenlernt, vertraut wird und sich immer wieder begegnet. Chrissi meldet sich.  Die hat keine Unterkunft bekommen und ist auch unterwegs nach castro. Die Arme. 40 km weg insgesamt. Sie bekommt auch noch ein Zimmer im la spota und wir sehen uns wieder.  Schön. Wegen dem anstehenden osterfest steht die Stadt castro Kopf. Umzüge,  theater, Musik und Gesang über die Römer,  pontius pilates, die Verurteilung jesu werden nachgestellt.  Dementsprechend ist viel Trubel in der Stadt.  

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