Dienstag, 9. Mai 2017

9. 5.2027 vilalba - baamonde 19,6 km

Da ich in einer brandneuen alberge war, habe ich ohne Schlafsack geschlafen mit fliesbezügen und einer dicken Steppdecke und konnte mich gut ausbreiten, da ich alleine war. Der andere pilger, ein spanier, war in einem vierbettzimmer untergebracht. Ich wache kurz nach  sieben uhr auf,  frühstücke ganz entspannt mit kaffee, der noch übrig geblieben war von irgendwem, brot mit avokado und ziegenkäse und um 8 uhr geht's los.

Es gibt am jedem Gehöft Hunde, meist angekettet. Heute sogar einen Welpen an der Kette.  Hunde und Katzen in hülle und fülle.  Rucksack hab ich wieder tiefer eingestellt,  so dass er mehr die gesamte Fläche der LWS abdeckt. Glaube, es ist besser. Irgendwann höre ich stimmen hinter mir. Es überholen mich caro, basil und die beiden Schwestern von gestern aus der Herberge, die da in dieser idyllischen für 25€ übernachtet haben. Kurz ausgetauscht und sie ziehen voraus. Ich geh weiter langsam schritt für schritt. Einem kleinen stich gibt's doch,  halt weil  ich nicht mit Schritt halten kann. Na ja, an der nächsten bar an der N 634 nach 9,2 km gegen 12 uhr treffen wir uns wieder.

Die Wanderung geht weiter durch einige verlassene Gehöfte , unbewohnte Häuser, mitteltalterliche Wege, wo rechts und links Steine als Mauern und Abgrenzung dienen. Schöne, liebliche gegend mit granit-friedhöfen, Kapellen und seichte Steigungen - immer an der nationalstrasse entlang und der autobahn, die immer mal wieder über- oder unterquert wird. Dennoch ist es ruhig und autogeräusche eher aus der ferne.

Zwischendurch merke ich, wie ich mal wieder auf die uhr sch immer aue,  um die km zeitlich festzustellen.  Die Zeit vergeht nicht.  Ich habe keine Lust mehr. Ich fühle mich nicht einsam und bin gern allein, aber Geselligkeit tut gut und die zeit vergeht schneller. Und ich merke, wie ich mich auf zu Hause freue, auf meine Liebsten und das Vertraute. Das ist auch ein schönes Gefühl.  Früher wollte ich nie,  dass der Urlaub zu ende geht und nun? Schön zu wissen, wo ich hingehöre.

Heute war es und bedeckt und zwischendurch viel Sonnenschein,  obwohl regen und Gewitter angesagt war. Bin um ca.  15 Uhr an der alberge. Bekomme erst ein achter Zimmer mit Männern drinnen und dem lauten ami mit dem Tätovierten Markus. Schitt. Da seh ich noch ein vierbettzimmer mit einer spanierin. Zum Glück ist Mario da, der gut spanisch kann und ich kann wechseln mit der Bedingung, evt. ins obere Bett zu wechseln,  falls rin pilger mit einer beinbehinderung kommt. Ist kein beinamputierter gekommen.

Um 18 uhr gewitterts dann auch endlich mal und es regnet. Hoffentlich ists morgen wieder trocken.

Liege friedlich schon um 20 uhr in meinem Schlafsack und schreibe meinen Blog.



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