Sonntag, 14. Mai 2017

14.4.2017 labacolla - monte do gozo - santiago de compostela 10,5 km

Die pilger früher haben sich nun gewaschen und waren voller Vorfreude, ihrem Gott oder Jakobus näher zu sein und hofften, durch ihren mühsamen pilgerweg von ihren Sünden und von Krankheiten befreit zu sein.

Ich bin auch voller Vorfreude,  endlich am ZIEL zu sein, um nicht mehr wandern und vor allem nicht mehr den Rucksack tragen zu müssen.

In der vergangenen Nacht bin ich einmal schlaftrunken aufgewacht, dachte an ein Erdbeben und meinte, den Schatten eines Mannes gesehen zu haben. Ich glaube nun, der hat an meinem Bett gewackelt,  weil ich so laut geschnarcht habe. Wie peinlich ist das denn?

8.30 uhr Start. Wie schön,  dass ich gestern soweit gegangen bin, so naht mein Ziel schnell.  In monte de gozo, genannt "der berg der Freude " habe ich einen Blick auf santiago und hoffe sehr, dass ich im seminario de Mentor, ein ehemaliges knabeninternat, ein Zimmer bekomme. Scharen von Menschen strömen nach compostela. Zur zeit täglich 700- 900 menschen (pilger, urlauber, Touristen ). In der hauptsaison an die 3000 täglich. Um 11 uhr habe ich ein Einzelzimmer für 16 € im riesigen ehem. knabeninternat. Ich buche direkt zwei Übernachtungen.  Toll, einfach mal bummeln ohne Rucksack.  Schließe meinen Rucksack in einen Spind,  weil ich erst um 13.30 uhr ins zimmer kann.

Laufe zur gewaltigen Kathedrale, schaue hier und da. Habe noch nicht gefrühstückt und suche nach einem netten cafe oder bar. Da lande ich im Pilgerbüro, wo ich meine compostela-urkunde abholen kann. Wilma heisst auf lateinisch "villamam". Witzig. Eine irre lange Schlange und ich muss lange warten,  um Urkunde und Stempel zu erhalten. Danach habe ich dann keinen hunger mehr auf Frühstück und Appetit auf eine Suppe. Diesmal nehme ich eine Fischsuppe. Lecker (3 €).

So nun zurück zum seminario und Zimmer angucken. Da läuft vor der Kathedrale caro auf mich zu und weint. Sie weiß gar nicht warum,  einfach so.  Erleichterung?  Freude? Wir verabreden uns für 18 uhr.

Bin ganz oft müde und lege mich in meinem kleinen Zimmer erst mal ins Bett und döse. Zimmer 3. Etage, wunderschöner Ausblick vom Fenster auf santiago de compostela. Bin zufrieden.

18 uhr spiritueller Rundgang  (deutschsprachig). Anschließend noch  eine Andacht mit  Einzelsegnung. Mir hats gut getan. Es war eine vertraute Verbindung oder Gemeinschaft mit dieser Gruppe. Um 20 uhr treffe ich caro und auch Mario und Tobias. Wir gehen zusammen essen.

Caro hat mir erzählt, dass der Tätovierte wegen meinem Schnarchen mal nicht schlafen konnte und aufgestanden ist und in der Küche geschlafen hat.  Manoman. Ohrstöpsel sollte nun doch wirklich jede/r dabei haben! 

Nun ist es schon 23.50 uhr. Hier im seminario ist erst um 0.30 uhr Einschluss.

1 Kommentar:

  1. Ich gratuliere Dir zur Erreichung Deines hoch gesteckten Zieles, freue mich für Dich, verbeuge mich vor Dir und sage Dank für diesen Blog, der nicht nur Deine Stimmung sondern auch die der Landschaft/Umgebung so schön rübergebracht hat, ohne etwas zu beschönigen, wobei ich nur vermuten kann, wie schwierig und mühsam das auf der kleinen Handytastatur nach einem anstrengenden Tag gewesen sein muss. Interessant auch die vielen Fotos. Also, gute Heimreise. Reg...

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