Sonntag, 14. Mai 2017

13.5.2017 arzua - pedrouzo - lobacolla 28,4 km

39,8 km bis santiago de compostela

Um 8 uhr verlassen wir die Pension, gehen o-saft und kaffee trinken und um 8.30 uhr geht's los.

Sofort fallen die vielen pilger auf,  die vom frances dazukomnen. Ganze Gruppen und scharen. Es wird laut und ungemütlich. Zwischendurch souverniersstände, an denen Muscheln,  wanderstöcke und alles mögliche verkauft wird.  Vielen gehen mit leichtem Gepäck.  Vielleicht wird der Rucksack transportiert oder sie sind nur für einen kurztripp auf dem camino. Vor mir ist ein Trupp von ca. 10 Engländerinnen mit stöcken "klapp klapp klapp". DIe wollen einfach nur Spaß haben. Ist doch ok.  Mich nervt es dennoch. Sie telefonieren, lachen, sind laut. Ich bekomme schon einen Vorgeschmack  auf zu Hause.  Alle, die an einem vorbei ziehen sagen "buen camino ". So ist das halt auf dem camino, aber andauernd ist es lästig. Mir geht's so. Ein völlig anderes Bild tut sich auf. 

Es fängt zu regnen an. Da kommt zum Glück eine Bar. Wir finden einen platz, aber  es ist so voll und zur Toilette und an der bar-theke stehen die pilger Schlange. Natalie will weiter,  am liebsten noch heute bis santiago. Sie zieht im regen weiter.  Ich bleibe noch eine ganze weile sitzen,  bis es aufgehört hat. Dann ziehe auch ich weiter. Die ersten 8 km habe ich hinter mir. Irgendwann nach dem nächsten 8 km kehre ich ein und esse eine kohlsuppe mit weißen Bohnen und trinke einen weisswein dazu. Nebenan höre ich die Engländerinnen lachen. Nun ja. Es ist wie es ist.

Das Wetter wechselhaft. Windig und zwischendurch regnet es immer wieder.  Ich folge dem pulk Menschen. Will eigentlich in pedrouzo übernachten. Da gibt's einige Herbergen. Habe aber keine Lust auf die vielen Menschen und gehe weiter in der Hoffnung auf pension oder hotel. Mache nochmal eine teepause und wandere 4 km weiter nach amenal. Da ist ein hotel. Ist zwar voll,  aber sie bieten mir an, mich zu einem hotel zu fahren und morgens wieder zurückzubringen. Ich sage schon zu. Da höre ich den Preis: 45 €. Das ist mir zu teuer. Also wandere ich weiter. Die nächsten 7 km bis nach lobacolla zu einer neuen alberge, am flughafen von compostela vorbei.  Wind und regen! Da kommt ein schnittiger pilger daher, ein deutscher.  Der will auch in die Herberge und wir gehen zusammen. Nach 28,4 km kommen wir an und es sind noch  betten frei. (12€) Gott sei dank. Ich bin kaputt. Schuhe aus und schmeiß mich aufs Bett. Duschen sind mir nicht heiß genug.  Đer schnittige mann,  51 Jahre,  ist jeden Tag 40 km gewandert. Er will noch zum Supermarkt. Ich sage ihm, dass ich keine Energie mehr habe. Nach einer Weile kommt er an und sagt,  dass er einfach ein paar kleinigkeiten gekauft habe und wenn ich möchte,  könnten wir in der Küche was essen. Das hat mich total gefreut. So bin ich mit Wolldecke in die Küche,  wir haben ein Bier getrunken und Brot und Wurst gegessen. Er ist hotelier und Küchenchef eines wellnesshotels in Freiburg . Schon der zweite Küchenchef. Netter typ.

Das erste mal, dass um 22 uhr keine nachtruhe ist. Schade. Das weltliche leben rückt näher.

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