Montag, 8. Mai 2017

7.5.2017 mondonedo - gontan 19 km

10,5 stunden geschlafem. Ich fass es nicht, wie schnell ich einschlafe und wie lange ich schlafe. Frische Luft und Bewegung!

Es ist wirklich unglaublich, dass ich bald fünf Wochen hier bin und fast nur schönes Wetter habe. Ich gehe die "grüne Küste ", weil hier ein regenreiches Gebiet ist und alles grünt. Es regnet aber nicht. Wie schön für uns Pilger.

In galicien gibt es immer noch viele maisspeicher, aber nicht mehr quadratisch aus Holz,  sondern rechteckige aus Stein. Die vielen eukalyptusbäume dienen übrigens der Papierherstellung. Es duftet zwar jedes mal wunderbar, aber sie nehmen anderen Pflanzen den Lebensraum. Sie stammen wohl ursprünglich aus afrika.

ich gehe durch fast ausgestorbene Siedlungen, an unbewohnten Häusern und Ruinen vorbei. Das begegnet mir immer wieder.

Auf der heutigen Wanderung höre ich im wald eine meditative Musik. Ich halte inne und entdecke einen Eingang zu einer alberge, die einer kuenstlerin gehört (weiler maariz). Sie hat hühner und pflanzt selber gemüse an und auch sonst ist alles individuell mit liebevollen kleinen details. Es gibt eine art kette von privaten herbergen auf spende, die so alternativ einen besonderen spirit rüber bringen. Trinke einen Tee bei ihr und fühle mich wunderbar entspannt. Da hätte ich auch gern die Nacht verbracht.

Kein meer mehr zu sehen. Dafür liebliche täler mit zarten hellen grüntönen, wiesen mit kühen auf den weiden und Felder. Der Frühling geht dem ende zu. Angenehme Ruhe und Stille.

Ihr werdet schon gemerkt haben,  dass ich viel von meiner Reise nach innen bericht. So auch heute meine Gedanken :

13 Tage war ich ziemlich beeinträchtigt durch meine Beschwerden. 10 Tage erst iboprofen 600mg und dann noch mal drei tage diclofenaco 50mg. Diese hochdosierten schmerzmittel, die bei uns verschreibungspflichtig sind, kann man hier für 1,90 € kaufen. Das nur am Rande. Mein Körper sendete eindeutige signale aus (nach Ruhe ) und ich kämpfte dagegen an. 13 tage durchgehalten, bis ich so erschöpft war und mir endlich zwei tage ruhe gönnte. Rückblickend auf meinen lebensweg kenn ich das. Durchhalten, auch wenn ich genau spürte, dass es nicht gut für mich war. In Beziehungen habe ich lange "gelitten", bis ich endlich was verändert oder beendet habe. Ich nehme mir vor, mal mehr auf die kleinen Signale oder Hinweise meines Körpers zu achten und auch ernst zu nehmen. Ach, eigentlich weiß ich das schon lange.  Dennoch, ich nehm mich halt überall mit.

In gontan an der öffentl. Alberge warte ich auf caro. Sie gefällt uns und wir checken ein. Dort treffe ich basil., den schweitzer, wieder. Auch lustig, plötzlich jemandem wieder zu sehen, wo ich dachte, er ist schon gaanz weit voraus.

Mit mehreren deutschen gehen wir was trinken und essen.



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