Montag, 8. Mai 2017

8.5.2017 Gontan - vilalba 21,7 km

Ausnahmsweise mal nicht so gut geschlafen.  Warum auch immer. Start um 8 uhr und als erstes in eine bar - kaffee, croissant und einen frisch gepressten o-saft. Dann noch zum supermarkt wegen proviant für unterwegs. Caro ist heute morgen nicht so gesprächig und so haben wir uns separiert.

Nach zwei stunden stosse ich auf eine abgelegene idyllische alberge mit einer grossem Wiese und altem baumbestand. Das lädt ein zu rasten. Trete ein und da sitzen caro, basil und noch andere, die auch schon in der vorherigen alberge waren. Der hostelier hat ein richtig gutes Angebot für 25 €, und zwar Übernachtung, Menü, Frühstück und man kann das Gepäck dort lassen, seine Etappe laufen und last not least holt er die Pilger dort (in dem Fall vilalba) mit dem Auto ab und bringt sie am morgen wieder dorthin, so dass man die nächste Etappe gehen kann. Sehr verlockend! Vor allem mal ohne Gepäck zu laufen. Ich entscheide mich dennoch dagegen, weil die vier jungen pilgerInnen meine Kinder sein könnten und ich so das Bild vom "fünften rad am Wagen" habe. Es ist mir zu dicht. Schade,  dass nicht mehr in meiner Altersklasse pilgern.

Caro war für mich so ein Engel, der genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Sie war Vorbild für mich und ich habe es endlich geschafft, zwei Tage zu pausieren und sie war der Starter eines neuen Abschnitts auf dem camino, da Brigitte und ingo sich verabschiedet haben.  Für zwei drei tage haben wir auf beiden Seiten eine Zweckgemeinschaft gebildet und hatten uns auch was zu sagen. Nun bin ich wieder auf mich gestellt. Lange Strecken wandere ich allein ohne mich einsam zu fühlen. Manchmal ist es auch was langweilig und die letzten vier km sind irre lang. Ich freue mich immer auf die heiße dusche.

Zurück zum jakobsweg: wege über mittelalterliche Steinbrüchen, wege, wo flache hoch gestellte Steine  (siehe bild), wie mauern, dazu dienten, die Felder und Wiesen vom Weg abgrenzen. Sie zeugen davon, dass es sich um jahrhunderte alte Wege handelt. Die Wanderung ist wieder mal herrlich. Es geht seicht bergauf und bergab. Die vielen steinkreuze, die es in galicien gibt, galtenvor langer zeit der abwehr des Bösen. 

Dennoch plagt mich leider immer noch meine LWS und ich gehe langsam. Schritt für schritt. Es ist schwül und ich schwitze. Ich mache noch zweimal rast und komme müde und ziemlich erschöpft in der brandneuen modernen alberge in vilalba an. Endlich!!! Mit einem anderen pilger sind wir die einzigen Gäste dort. 

Ein Besuch in der Kirche.  Sie war offen,weil gerade Gottesdienst war. Hab mich einfach mal 10 min hingekniet in einer stuhlreihe und innerlich gebetet. Wollte mal wissen,  wie sich das anfühlt. ..... gar nicht so schlecht, hat was demutsvolles, der rücken ist gerade und für eine Weile?  Länger ists für die kniee wahrscheinlich nicht so gut. 

Beim Supermarkt habe ich mir avokado, Tomate, brot und wein gekauft (6,83€) und mich in der Herberge ausgebreitet.

22 uhr licht aus. Meine neue Schlafenszeit!


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